Klimaschutz verstehen
Klima-Glossar

Methan

Was ist Methan? 

Methan (CH4) ist ein farb- und geruchloses, hochentzündliches Gas, das in der eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 12,4 Jahren hat. Trotz seiner kürzeren Verweildauer trägt Methan erheblich zum menschengemachten bei, da es durch seine starke Wärmespeicherfähigkeit 25-mal stärker wirkt als . Es entsteht überall dort, wo organisches Material unter Ausschluss von Sauerstoff zersetzt wird. 

Vorkommen von Methan

Natürliche Quellen: Etwa 40 % des weltweit freigesetzten Methans stammen aus natürlichen Quellen. Dazu gehören Sümpfe, Feuchtgebiete und Permafrostböden. Diese Gebiete setzen Methan frei, wenn organisches Material unter Abwesenheit von Sauerstoff zersetzt wird. 

Anthropogene Quellen: Der Großteil des Methans (ca. 60 %) wird durch menschliche Aktivitäten freigesetzt. Wichtige Quellen sind die Landwirtschaft, insbesondere die Viehhaltung und der Reisanbau, die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abfallwirtschaft. Besonders die Viehhaltung trägt stark zur globalen Methanemission bei, da Wiederkäuer während der Verdauung Methan ausstoßen. 

Was verursacht am meisten Methanemissionen? 

Die Methanemissionen stammen weltweit hauptsächlich aus drei Sektoren: Landwirtschaft (ca. 40 %), fossile Brennstoffe (ca. 35 %) und Abfall (ca. 20 %). In Deutschland kommen 66 % der Methanemissionen aus der Tierhaltung und Landwirtschaft, 20 % aus der Abfallwirtschaft, 5 % aus der Brennstoffverbrennung, 4 % aus der Erdöl- und Erdgasindustrie, 3 % aus dem Gebäude- und Verkehrsektor und 2 % aus der Industrie (Stand 2021). 

Von 1990 bis 2023 sind die Methan- in Deutschland von 4,8 Millionen Tonnen auf 1,6 Millionen Tonnen zurückgegangen. Das entspricht einer Minderung von 66 %. Besonders stark sanken die im Bereich der Diffusen aus Brennstoffen. 

Auswirkungen auf das Klima

Methan ist ein starkes Treibhausgas, das in der Lage ist, große Mengen Wärme in der zu speichern. Die Erderwärmung wird durch Methan erheblich verstärkt, da es, obwohl es nur rund 16 % der Treibhausgasemissionen ausmacht, eine 25-mal höhere Klimawirkung hat als . Die steigenden Temperaturen schmelzen Permafrostböden, wodurch weiteres Methan freigesetzt wird. 

Darüber hinaus trägt Methan zur Bildung von bodennahem (O3) bei. ist mit negativen Gesundheitseffekten wie Atembeschwerden und einer verminderten Lungenfunktion verbunden. Zudem kann Ökosysteme und Nutzpflanzen schädigen. 

Maßnahmen zur Reduktion von Methan

Um die Methanemissionen effektiv zu senken, sind sowohl technologische als auch gesellschaftliche Maßnahmen notwendig: 

In der Landwirtschaft: Eine der vielversprechendsten Maßnahmen zur Reduktion von Methan ist die Veränderung der Futterzusammensetzung für Wiederkäuer. Hier können spezielle Futtermittelzusätze den Methanausstoß der Tiere verringern. Auch die Einführung von verbesserten Anbautechniken im Reisanbau, wie die intermittierende Bewässerung, trägt zur Senkung der bei. 

In der Energiebranche: Lecks in der Erdgasförderung und -verarbeitung müssen minimiert werden. Moderne Detektionstechniken wie Drohnen und Satelliten können dabei helfen, Methanlecks schnell zu identifizieren und zu beheben. Auch die Umstellung auf , wie Wind- und Solarenergie, trägt indirekt zur Reduktion von Methan bei. 

In der Abfallwirtschaft: Eine effektive Mülltrennung und die Förderung von Recycling tragen dazu bei, Methanemissionen aus Deponien zu verringern. Methangas, das dennoch in Deponien entsteht, kann durch Gassammelsysteme abgefangen und zur Energiegewinnung genutzt werden. 

Politische und wirtschaftliche Maßnahmen

Der Kampf gegen Methanemissionen erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch politische Maßnahmen. 

Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens (2015) und der Global Methane Pledge (2021) haben sich zahlreiche Länder verpflichtet, ihre Methanemissionen drastisch zu senken. Die Ziele dieser Initiativen sind ehrgeizig und setzen auf eine Kombination aus technologischer Innovation und wirtschaftlichen Anreizen. 

Regierungen können durch Subventionen für umweltfreundliche Technologien und durch schärfere Regulierungen in der Landwirtschaft und Energiebranche Methanemissionen senken. Auch -Preissysteme oder spezielle Methansteuern können dabei helfen, zu verringern. 

Eine erfolgreiche Reduktion der Methanemissionen erfordert auch eine Veränderung im Konsumverhalten. Öffentlichkeitskampagnen, die den Methan-Fußabdruck von Lebensmitteln und Produkten verdeutlichen, können Verbraucher dazu anregen, klimafreundlichere Entscheidungen zu treffen. 

Fazit

Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste anthropogene Treibhausgas, das zur Klimaveränderung beiträgt. Trotz seines vergleichsweise geringen Anteils an den Gesamtemissionen ist seine Wirkung auf das Klima immens. Um den Methanausstoß zu verringern, sind kombinierte Anstrengungen auf technologischer, politischer und wirtschaftlicher Ebene notwendig. Internationale Kooperationen und ein Umdenken in der Gesellschaft werden dabei eine zentrale Rolle spielen, um die Klimaziele zu erreichen und die globale Erwärmung einzudämmen.